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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wenngleich in der Gemeinderatssitzung letzte Woche die Flüchtlingsunterbringung das Hauptthema war, gab es natürlich auch noch andere Schwerpunkte, über die ich Sie heute informieren möchte:
Viele werden sich fragen, wie lange unser Rathaus noch eingerüstet ist und die Arbeiten doch irgendwann mal zum Abschluss gebracht werden müssen. Dem würde ich als Außenstehender jeder Zeit zustimmen. Als derjenige, der die Bauarbeiten täglich und hautnahe mitbekommt, kann ich das aber leider nicht.
Wie Sie wissen, haben wir nach dem Hagelschaden erkannt, dass das Dachgebälk sich in einem desolaten Zustand befindet. Nachdem das Gerüst aufgebaut und die Dachhaut geöffnet war, musste festgestellt werden, dass das Wort „desolat“ noch leicht untertrieben war. Die Traufbalken, die von Innen überhaupt nicht zugänglich waren, sind im Laufe der Jahrzehnte durchgefault und morsch. Hier muss von den Handwerkern in mühevoller Klein- und Handarbeit das Holz Stück für Stück herausgenommen und passgenau ersetzt werden. Wer sich nur ein wenig auskennt, der weiß, wie langwierig sich solche Arbeiten gestalten.
Doch damit noch nicht genug. Was insbesondere am Giebelfachwerk von der Ferne wunderschön anzuschauen ist, erweist sich beim direkten Blick vom Gerüst aus als mittlere Katastrophe. Hatte man bei der letzten Sanierung vor 13 Jahren noch auf fachmännische Arbeit Wert gelegt, so war dies davor nachweislich leider nicht der Fall. Fazit: auch die Fachwerkbalken insbesondere an der Giebelseite befinden sich in den oberen Stockwerken in einem Zustand, der einen erheblichen Mehraufwand verursacht.
Konkret bedeutet dies alles, dass vor Ende des Jahres die Arbeiten mit Sicherheit nicht abgeschlossen sein werden. Es macht jetzt aber wenig Sinn, so wie in der Vergangenheit unseren Nachfolgern wieder nur Flickwerk zu hinterlassen. Die Mehrkosten haben wir deshalb in einen Aufstockungsantrag gepackt, der vom Gemeinderat beschlossen wurde und an das Land weitergeleitet wird. Damit wir neben den bisherigen Sanierungsarbeiten nun auch noch die Dach- und Fassadenreparaturen bezuschusst bekommen.
Nach Abschluss der Sanierungsprogramme I – III wollen wir auch über das Jahr 2016 hinaus die Stadtsanierung fortsetzen. Wir von der Verwaltung aus sehen dies als bewährtes Instrument, die Wohn- und Lebensverhältnisse im Stadtzentrum an heutige Erfordernisse anzupassen. Der Gemeinderat hat deshalb auch beschlossen einen Antrag beim Land auf Aufnahme in das Landessanierungsprogramm für ein viertes Sanierungsgebiet zu stellen. Dem Antrag liegen das gesamtstädtische Entwicklungskonzept und das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept zugrunde. Für Interessierte haben wir diese Konzepte (nachfolgend) zum Download bereitgestellt. Der Bericht zum Bürgercafé steht ebenfalls zum Download zur Verfügung. Über die einzelnen Verfahrensschritte werden Sie in bewährter Form informiert und die betroffenen Eigentümer werden mit eingebunden.
Für die Stadtwerke konnte ich dem Gemeinderat berichten, dass die Gewinne im Jahr 2014 nun doch um 150.000,-- € höher ausgefallen sind, als sie im städtischen Haushalt eingestellt waren. Neben einigen anderen Positionen war dies der Anlass dafür, für 2015 nun einen Nachtragshaushalt zu verabschieden, der alles in allem sehr zufriedenstellend ausgefallen ist. Ebenso auch der Jahresabschluss 2014, der vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen wurde.
Und wenn wir schon beim Thema Stadtwerke sind. Zur Wasserhärte wurde vor den Sommerferien ein Gutachten in Auftrag gegeben, wie wir unter Verwendung unseres Eigenwassers vielleicht ja doch eine für Sie alle gleiche Wasserhärte schaffen können. Das Gutachten ist jetzt letzte Woche bei mir eingegangen und wir werden es im November in öffentlicher Sitzung im Gemeinderat behandeln. Wie zugesagt, wird die Bürgerinitiative „Pro Neuffener Eigenwasser“ mit eingebunden und ich habe mit den beiden Sprecherinnen dazu bereits auch schon die erforderlichen Termine vereinbart.
Schöne Grüße aus dem Rathaus
Ihr
Matthias Bäcker
Bürgermeister
Gesamtstädtische Entwicklungskonzept.pdf
Grobanalyse und gebietsbezogenes integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept.pdf
Bürgercafé zur Stadtentwicklung.pdf