Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Neuffen auf dem Weg zur aktiven Klimakommune. Unter diesem von mir eingebrachten Stichwort hat der Gemeinderat am Dienstag eine Förderrichtlinie zur Flächenentsiegelung verabschiedet, die zum 1. Januar 2023 in Kraft treten wird. Die finanziellen Anreize an Sie, Ihr versiegelten Flächen nach Möglichkeit zu reduzieren in der Aktion „Grün statt Grau“ ist ein erster Schritt zur aktiven Klimakommune. Weitere sollen folgen und wurden von mir wie folgt vorgeschlagen:

• Energiemanager für unsere städtischen Liegenschaften
• Klimaschutzmanager für das Neuffener Tal im Rahmen der Interkommunalen Zusammenarbeit, der auch beratend für Sie als Bürgerschaft zur Verfügung steht
• Fahrradfreundliches Neuffen durch Bereitstellung von attraktiven Fahrradstellplätzen
• Moderne Fahrradladestation im Bereich des Bahnhofes durch die Stadtwerke
• ebenfalls durch die Stadtwerke Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos
• Photovoltaikanlagen auf öffentlichen und privaten Gebäuden durch die Stadtwerke

Die Idee, Förderanreize für Flächenentsiegelungen dem Gemeinderat vorzulegen, ist mir in dem heißen Sommer gekommen, der mal wieder gezeigt hat, dass der Klimawandel kein hohles Gerede ist, sondern tatsächlich stattfindet und weiter stattfinden wird. Dass es so nicht weitergehen kann, liegt selbstredend auf der Hand. Und deshalb ist jeder Einzelne gefragt, seinen Teil dazu beizutragen.

Versiegelte Flächen tragen nicht dazu bei, dass unser Grundwasservorkommen erhalten bleibt geschweige denn gar verbessert wird. Deshalb trägt jeder qm, der wieder entsiegelt wird, zum Klimaschutz bei, indem das Regenwasser wieder dort, wo es aufkommt, auch versickern und ins Grundwasser gelangen kann, ohne dass es ganz nebenbei auch noch zur verschärften Hochwassersituation breiträgt.

Flächenversiegelungen wurden ja vorgenommen, weil man einen praktischen Nutzen davon hat, indem das Grundstück vielfältiger nutzbar ist. Deshalb wollen wir finanzielle Anreize schaffen, damit auf unseren privaten Flächen wieder Entsiegelungen vorgenommen werden.

Mein konkreter Vorschlag, der jetzt beschlossen und in die Richtlinie übernommen wurde, lautet: werden befestigte Flächen wieder rückgebaut und damit entsiegelt, erstattet die Stadt Neuffen die Kosten für die Entsorgung vom Material. Zusätzlich gibt es pro qm Entsiegelung noch einen Gutschein für 1 cbm Wasser, der einmalig bei den Stadtwerken zur Verbrauchsabrechnung eingelöst werden kann.

Wie sich der genaue Verfahrensablauf darstellt, dazu gibt es rechtzeitig vor dem 1. Januar 2023 noch nähere Erläuterungen hier im Blättle respektive in einem Flyer, den wir drucken und in die Haushalte von Neuffen und Kappishäusern verteilen lassen.

Durch die zunehmenden Bodenversiegelungen kann das Niederschlagswasser nicht mehr in den Boden eindringen, läuft an der Oberfläche ab und belastet Kanäle und Kläranlagen. Im dümmsten Falle verursacht es vorher schon Überflutungsschäden auf Grundstücken und an Gebäuden. Mit der Entsiegelungsrichtlinie möchten wir einen Beitrag zur Schaffung von mehr Grünflächen und für mehr oberflächennahe Regenwasserversickerung leisten.

„Lernen und Handeln für die Zukunft.“

In der weiteren Tagesordnung wurde der Planentwurf zum Bebauungsplan „Ebnet“ gebilligt, der Betriebsplan 2023 für den Stadtwald beschlossen, sowie für weitere Brandschutzmaßnahmen an der ehemaligen Haupt- und Werkrealschule die Aufträge vergeben.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Rathaus

Ihr

Matthias Bäcker

Bürgermeister