Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

heute darf ich mich bei Ihnen mal wegen der der Kleinschwimmhalle in Beuren melden und Sie darüber informieren, warum wir uns von Neuffen aus nicht an den Kosten der Sanierung beteiligen dürfen. Das Thema ist letztes Wochenende ja wieder aufgeschlagen, als die DLRG als gut gemachten Mai-Scherz Plakate in Neuffen, Beuren, Erkenbrechtsweiler, Frickenhausen und Kohlberg aufgestellt hatte.

Vorweg ist festzuhalten, dass wir aus Neuffen sehr wohl unseren jährlichen Obolus nach Beuren überweisen für die Schwimmunterrichtsstunden, die unsere Schulen in der Kleinschwimmhalle abhalten dürfen. Das ist mehr als logisch und da gibt es auch gar nichts zu diskutieren. Wollten wir uns hingegen auch an den veranschlagten über 5 Mio. € für die Sanierung beteiligen, müssten wir einige Hunderttausend € aufbringen. Es wäre eine freiwillige Leistung, da es ja keinen Schul- oder Schwimmverband gibt. Und freiwillige Leistungen sind selbst dann fraglich, wenn eine Kommune Geld im Überfluss auf der hohen Kante hat. Wenn man aber selbst in eigene Maßnahmen investieren muss, dann ist der Spielraum, Gelder auch noch an andere Rathäuser zu überweisen, auf null gesetzt.

Man kann durchaus zu der These kommen, dass die Nachbarkommunen ja Schülerinnen und Schüler zum Schwimmunterricht in die Kleinschwimmhalle schicken. Und dieser ohne die Kleinschwimmhalle nicht möglich sei. Letzteres greift allerdings nicht, da wir ja selbst ein Höhenfreibad haben, das natürlich nur über die Sommersaison geöffnet ist. Aber dennoch haben wir, wenn auch zeitlich begrenzt, selbst die Möglichkeit, dass unsere Schülerinnen und Schüler auch bei uns das Schwimmen erlernen können.

Ganz so exotisch ist das schließlich auch nicht. Es gibt mehr Kommunen im Ländle, die überhaupt kein Hallenbad in ihrer Nähe haben als solche, die eins vorweisen können. Und auch ohne Hallenbad oder Schwimmhalle lernen die Kinder das Schwimmen und müssen sich ebenfalls auf die Freibäder verteilen, ohne dass dies für Missstimmungen sorgt.

Wollte man ganz unabhängig davon dennoch dieser Argumentation folgen und immer dann die Kommunen an Kosten beteiligen, die Schülerinnen und Schüler oder Bürgerinnen und Bürger in die nachbarschaftlichen Einrichtungen schicken, so hätten wir selbstverständlich auch einiges zu bieten. Angefangen von unserem schon genannten Höhenfreibad würden wir nicht mehr fertig werden, Rechnungen in halb Württemberg zu versenden. So weit reicht das Einzugsgebiet unseres Schwimmbads.

In unsere neue Mensa werden nachweislich mehr auswärtige Schülerinnen und Schüler gehen als Neuffener. Da könnten wir auch auf die Idee kommen, die gerade entstehenden Baukosten insbesondere auch mit allen Nachbarn zu teilen. Frickenhausen könnte sich mit der dortigen Mensa gleich anschließen und ebenfalls eine Kostenverteilung beantragen. In unsere Realschule gehen nachweislich ebenfalls mehr Auswärtige als Neuffener. Also auch dies ein Projekt, das uns jedes Jahr viel Geld kostet, das wir natürlich auch gerne auf die Nachbarn umlegen würden. Und auch da könnte Frickenhausen mit seiner Gemeinschaftsschule aufwarten und Rechnungen schreiben.

Unterm Strich könnten alle Rathäuser, die Beuren jetzt für die Kleinschwimmhalle gerne mit ins Boot nehmen möchte, mit verschiedenerlei vergleichbaren Einrichtungen aufwarten. Da uns allen aber nicht langweilig ist, brauchen wir so ein Geschäft, sich gegenseitig Rechnungen hin- und herschieben, nicht wirklich. Und wer dann unterm Strich besser oder schlechter abschneiden würde, das möchte ich erst gar nicht prüfen lassen. Es ist einfach Zeitverschwendung, das Thema immer wieder neu aufzugreifen und bei jeder sich bietenden Gelegenheit irgendwo aufs Schild zu heben.

Ich hoffe, dass ich mit dieser Info jetzt auch Sie als Neuffenerinnen und Neuffener so weit in Kenntnis der Fakten setzen konnte. Dass Sie im Sinne von Neuffen argumentieren können, sollten Sie mal in Diskussionsrunden zur Finanzierung der Kleinschwimmhalle im Nachbarort geraten.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Rathaus

Ihr

Matthias Bäcker

Bürgermeister