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Stadt Neuffen (Druckversion)

Der Chor mit den schlanken Strebepfeilern und Farbenfenstern wurde errichtet, das Langhaus entsprechend verändert und die Seitenschiffe geöffnet. Baugeschichtlich interessant ist die Breite Öffnung des Chors zum Schiff. Sie ist Ausdruck einer besonders im süddeutschen Raum zu beobachtenden Entwicklung, die zur Messfeier auch den Predigtgottesdienst forderte, der mit geringer Beteiligung der Gläubigen von der Kanzel her gehalten wurde. Der Chor musste deshalb geöffnet werden: die Reformation kündigte sich bereits in der Architektur an.

Auch die Martinskirche blieb nicht von schlimmen Zerstörungen beim Stadtbrand im Jahre 1634 verschont. Beim großen Brand blieb zwar von den massiven Mauern einiges erhalten, dagegen war der Turm, das südliche Seitenschiff, die hölzernen Dachstühle samt den Decken abgebrannt und in sich zusammengestürzt.

Im Jahre 1650 hatte sich die Bevölkerung vom Leid des 30-jährigen Krieges soweit erholt, dass mit dem Wiederaufbau der Kirche begonnen wurde. Im Jahre 1657 riefen die Glocken im Turm die Menschen wieder zur Andacht und bestimmten den Tagesrhythmus.

Erstaunlicher Weise hat der "Ölberg" aus dem Jahre 1504, damals von Albert Schaich gestiftet, die Brandkatastrophe überstanden. Das Steinmetzkunstwerk stellt den Gebetskampf Jesu im Garten Gethsemane und den Verrat des Judas dar. Restaurationen im Jahre 1883 und 2003 haben dafür gesorgt, dass das Kunstwerk auch heute noch besonderer Anziehungspunkt für Besucher ist.

Öffnungszeiten

Die Martinskirche hat von April bis Oktober täglich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr für Sie geöffnet.

http://www.neuffen.de//tourismus-freizeit/sehenswuerdigkeiten/martinskirche